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Ressourcen & Tools

Von

Country Manager, Germany

Die COVID-19-Pandemie hat ihren langen Schatten rund um den Globus auf alle Arten von Unternehmen und Gesellschaften geworfen. Sie hat nicht nur zu dem tragischen Verlust von Menschenleben und verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen geführt. Darüber hinaus hat sie viele von uns dazu veranlasst oder gar gezwungen, wichtige Bereiche unseres Lebens zu überdenken: wie wir arbeiten, wie wir reisen, wen wir treffen und so weiter.

Das Thema Nachhaltigkeit, das für die meisten Unternehmen bereits seit einigen Jahren oberste Priorität hat, wurde durch die Pandemie noch stärker in den Fokus gerückt. Viele mussten sogar den Betrieb umstellen, um überhaupt weiter produzieren zu können. Nicht zuletzt auch durch das Fachwissen und die Erfahrung von Risikomanagern und -ingenieuren gelang es, die Geschäftsmodelle erheblich umzustellen, so beispielsweise kurzfristig auf die Produktion von medizinischem Bedarf, persönlicher Schutzausrüstung, Masken und Desinfektionsmitteln. Viele Industrien, insbesondere im Dienstleistungssektor mussten sich in der pandemischen Phase schnell darauf einstellen, ihre Mitarbeitenden von zu Hause aus arbeiten zu lassen, was neben der technischen Infrastruktur am Heimarbeitsplatz oft mit neuen Anforderungen wie Homeschooling oder zusätzlichen Betreuungsaufgaben verbunden war. Auf diese Herausforderungen trafen auch die Versicherungsunternehmen.

Auch auf die globalen Lieferketten hat die Pandemie schwerwiegende und nicht selten nachhaltige Auswirkungen, von denen viele aktuell und in der Zukunft noch zu spüren sind. Die Versicherer haben gemeinsam mit ihren Kunden und Maklern daran gearbeitet, gerade diese Risiken besser zu verstehen, zu managen und deren Folgen zu mindern. Das Verständnis der Komplexität von Lieferketten, das Erkennen von Engpässen, das Einstudieren von Notfallplänen und die Kommunikation mit den Beteiligten, wo auch immer in der Welt sie sich befinden, sind von entscheidender Bedeutung, um die Nachhaltigkeit und Langlebigkeit der Unternehmen unserer Kunden sicherzustellen.

Klimafragen

Gemäß dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) bedeutet Nachhaltigkeit, „mit den Ressourcen zu haushalten. Hier und heute sollten Menschen nicht auf Kosten der Menschen in anderen Regionen der Erde und auf Kosten zukünftiger Generationen leben.“ Wenn wir an künftige Generationen denken, ist der Klimawandel zweifellos eines der drängendsten globalen Probleme, mit denen Individuen, Unternehmen und Gesellschaften konfrontiert sind.

Im AXA Future Risks Report 2021 wurde Klimawandel von den befragten Risikofachleuten als größtes Risiko eingestuft und löste damit die Pandemie ab, die – verständlicherweise – im Jahr 2020 noch als größte Herausforderung angesehen wurde. Im November 2021 richteten sich die Augen der Welt auf Glasgow, wo Vertreter von fast 200 Staaten zum COP26-Gipfel zusammenkamen, um die Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens zum Klimawandel zu beschleunigen. Auf diesem Gipfel bekräftigten die Staats- und Regierungschefs ihre Verpflichtung, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Und 153 Länder legten ehrgeizigere Emissionsziele für 2030 vor.

Es ist die Aufgabe von Unternehmen aller Art, ihren Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen zu leisten. Dies wird nicht nur von Aktionären, Interessengruppen und der Öffentlichkeit gefordert, sondern ist schlicht das Richtige und Notwendige für künftige Generationen. Eine Herausforderung dieser Größenordnung erfordert Maßnahmen sowohl des öffentlichen als auch des privaten Sektors. Und es muss schnell, entschlossen und mutig gehandelt werden!

AXA hat den Vorsitz der Net Zero É«¶à¶àÊÓÆµ Alliance inne, einer Gruppe weltweit führender Versicherer und Rückversicherer, die sich verpflichtet haben, ihre Portfolios bis 2050 auf Netto-Null-Treibhausgasemissionen umzustellen.

Als Versicherer müssen wir nicht nur unseren eigenen CO2-Fußabdruck verringern, sondern auch unsere Kunden unterstützen, ihren eigenen zu reduzieren. Eine der Maßnahmen, mit denen wir den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft unterstützen, sind unsere verschärften Investitions- und Versicherungskriterien für Öl und Gas. Wir verpflichten uns besonders denjenigen Kunden gegenüber, die ehrgeizige und überzeugende Pläne zur Energiewende haben.

Naturgefahren

Die Auswirkungen von Klimaereignissen auf die Geschäftstätigkeit von Unternehmen stehen bei deren Risikomanagern, Versicherern und Maklern oben auf der Liste der Themen, die sie laufend im Blick haben.

Im Jahr 2020 beliefen sich die wirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen weltweit auf rund 190 Milliarden Dollar. Dieses Jahr wurden die Vereinigten Staaten von Wirbelstürmen, Waldbränden, Überschwemmungen und Dürren heimgesucht. Es gab schwere Überschwemmungen in China, Waldbrände und eine Vulkankatastrophe in Spanien neben vielen anderen Naturkatastrophen, die sowohl die entwickelten als auch die sich entwickelnden Volkswirtschaften trafen.

Doch nicht nur in anderen Regionen der Welt können extreme Wetterereignisse schwerwiegende Folgen haben, wie uns die Starkregenereignisse, die Deutschland im Juli heimsuchten, noch einmal deutlich vor Augen geführt haben. Bei der schlimmsten Naturkatastrophe in Deutschland seit Jahrzehnten verloren fast 200 Menschen ihr Leben, Hunderte weitere mussten evakuiert werden und viele Unternehmen wurden ebenfalls hart getroffen. Nach Angaben des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV) verursachte das Hochwasser versicherte Schäden in Höhe von rund 8,2 Milliarden Euro.

Die Auswirkungen von „Bernd“ unterstreichen die Rolle, die die Risikogemeinschaft bei der Unterstützung von Gesellschaften im Wiederaufbau nach Katastrophenereignissen spielen muss. Anfang Dezember teilte der GDV mit, dass etwa ein Drittel der versicherten Schäden bereits bezahlt wurden. In diesem Zusammenhang ist es jedoch wichtig zu erwähnen, dass etwa 70 % der weltweiten wirtschaftlichen Verluste durch Naturereignisse nicht versichert sind. Die Versicherungsbranche muss ihren Teil dazu beitragen, diese Schutzlücke zu schließen, und wir müssen uns engagieren, wenn wir es mit der langfristigen Nachhaltigkeit ernst meinen.

Eine Möglichkeit, wie wir dem nachkommen können, besteht in öffentlich-privaten Partnerschaften wie dem É«¶à¶àÊÓÆµ Development Forum (IDF), in dem die Weltbank und die Vereinten Nationen mit der Versicherungsbranche zusammenarbeiten. Ziel ist es, den Einsatz von Versicherungslösungen und die damit verbundenen Risikomanagementfähigkeiten zu optimieren bzw. auszuweiten, um mehr Widerstandsfähigkeit und Schutz für Menschen, Gemeinschaften, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen aufzubauen, die anfällig für Katastrophen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen sind.

Versicherer können auch Produkte und Lösungen entwickeln, die besser geeignet oder erschwinglicher für durch Naturkatastrophen gefährdete Gemeinschaften sind. Ein gutes Beispiel hierfür sind parametrische Versicherungsdeckungen. Sie funktionieren auf der Grundlage von vertraglich vereinbarten Schwellenwerten; sobald ein Schwellenwert über- oder unterschritten wird, kommt es zur Auszahlung, ohne dass der Kunde zuvor einen finanziellen Verlust nachweisen muss. Der Versicherungsschutz könnte beispielsweise ausgelöst werden, wenn die Wasserstände auf Wasserstraßen oder einem Überflutungsgebiet einen bestimmten Wert erreichen oder wenn die Niederschlagsmenge eine vorher vereinbarte Menge übersteigt. Aufgrund der beschleunigten Auszahlung führen derartige Deckungen zu einer wesentlich schnelleren Bereitstellung von Geldmitteln und können damit auch einer zügigen Erholung nach einem Katastrophenereignis beitragen.

Wissenschaft und Nachhaltigkeit

Es gibt eine uralte Debatte darüber, ob die Versicherung von Risiken eine Kunst oder eine Wissenschaft ist. Aus meiner Sicht ist sie wahrscheinlich ein bisschen von beidem. Aber es besteht kein Zweifel daran, dass die Wissenschaft eine wichtige und wachsende Rolle dabei spielt, wie wir Risiken betrachten und für die Zukunft planen.

Auch wir bei AXA investieren viel in die wissenschaftliche Forschung, um uns und unseren Kunden zu helfen, einige der Risiken besser zu verstehen, mit denen wir jetzt konfrontiert sind oder in Zukunft werden könnten. Der AXA Research Fund ist eine wissenschaftliche Initiative von AXA, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Wissenschaft zu unterstützen, zum gesellschaftlichen Fortschritt beizutragen und Forscher zu ermutigen, ihre Arbeit mit einer größeren Öffentlichkeit zu teilen. Initiativen wie diese ermöglichen es uns, für unsere Kunden relevanter zu sein und sie somit in Zukunft noch besser unterstützen zu können. Seit Gründung des AXA Research Funds im Jahr 2007 konnten bereits rund 655 Forschungsprojekte in 38 Ländern mit über 250 Mio. Euro gefördert werden.

Wir unterstützen oder beteiligen uns an zahlreichen wissenschaftlichen Projekten, die darauf abzielen, Risiken zu verringern und die Nachhaltigkeit zu verbessern. É«¶à¶àÊÓÆµunterstützt zum Beispiel seit langem die Erforschung der Ozeane. Zu den aktuellen Projekten gehören Arbeiten zur Identifizierung von Risiken für gefährdete Küstengemeinschaften, sowie die Entwicklung von Versicherungsprodukten zum Schutz dieser Gebiete. Dazu gehört unter anderem auch die Entwicklung von Zeichnungskriterien zur Unterbindung der illegalen Fischerei.

Und wir beschränken unsere wissenschaftliche Arbeit nicht auf den Erdboden. Vor kurzem haben wir uns mit einem Raumfahrt-Start-up zusammengetan, um nicht nur die mit der stark gestiegenen Zahl an Satellitenstarts verbundenen Risiken in der niedrigen Erdumlaufbahn besser zu verstehen, sondern auch Wege zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im Weltraum zu finden.

ESG und die längerfristige Perspektive

Um Herausforderungen von der Größenordnung des Klimawandels und der Nachhaltigkeit auch nur ansatzweise zu bewältigen, müssen wir – Kunden, Makler und Versicherer – eine greifbare Verbindung zwischen Umweltschutz, sozialen Aspekten und guter Unternehmensführung (Environmental, Social, Good Governance; ESG) und der allgemeinen Unternehmensstrategie herstellen. Und um einen Anreiz dafür zu schaffen, müssen gute ESG-Praktiken von den Versicherern belohnt werden und sich langfristig in den Versicherungsbedingungen widerspiegeln.

Ein guter ESG-Ansatz dürfte den Unternehmen bei der Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitenden zugutekommen, von denen viele die unternehmerische Verantwortung und die Rolle, die sie als Individuen bei der Bewältigung kollektiver Risiken spielen können, inzwischen als enorm wichtig ansehen. Viele der Vorteile einer guten ESG-Strategie werden sich jedoch erst auf lange Sicht bemerkbar machen – und darum geht es schließlich bei der Nachhaltigkeit. Als Risiko- und Versicherungsgemeinschaft müssen wir daran arbeiten, den Zyklus einer jährlichen Betrachtung zu durchbrechen und stattdessen viel strategischer für die Zukunft planen. Risikomanager spielen eine wichtige Rolle im Unternehmen, wenn es darum geht, ihre CEOs sowie auch die übrigen Entscheider dabei zu unterstützen, über die nächsten Quartalsergebnisse hinaus in die Zukunft zu blicken. Sie sind auch in einer idealen Position, um mit Kollegen auf allen Ebenen zusammenzuarbeiten, um ESG als Unternehmenswert zu verankern.

Widerstandsfähigkeit

Versicherer müssen ihren Teil dazu beitragen, dass Unternehmen und die Gemeinschaften, in denen sie tätig sind und denen sie dienen, widerstandsfähiger werden und Nachhaltigkeit schaffen. Risikoerkenntnisse können uns helfen, Schwachstellen zu verstehen und Strategien zu erarbeiten, um sich entwickelnden, unvorhersehbaren und potenziell katastrophalen Risiken zu begegnen. Die COVID-19-Pandemie hat in dramatischer Weise deutlich gemacht, wie wichtig es ist, Widerstandsfähigkeit gegenüber noch nie dagewesenen Risiken zu entwickeln.

Bei Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit geht es stets um eine längerfristige Sichtweise. Versicherer verfügen über riesige Datenmengen, jahrelange Erfahrung und ausgefeilte Instrumente, um ihre Kunden dabei zu unterstützen, nachhaltigere Geschäftsmodelle aufzubauen und damit verbundene langfristige Entscheidungen zu treffen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Unternehmen und Gesellschaften sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene vor zahlreichen Herausforderungen stehen. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass wir das Fachwissen der Risiko- und Versicherungsgemeinschaft nutzen können, um Maßnahmen und Konzepte zum Aufbau und der Förderung von Nachhaltigkeit zu entwickeln.

Um eine derart nachhaltige Zukunft zu gestalten, müssen wir alle einen Beitrag leisten. Risikomanager spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie ihren Unternehmen helfen, längerfristige Risiken und Chancen zu verstehen. Versicherer können Unternehmen dabei unterstützen, nachhaltiger zu werden, indem sie gute und ethische Praktiken belohnen und Lösungen entwickeln, die Innovationen unterstützen und Veränderungen vorantreiben.

Bei AXA nehmen wir dies sehr ernst. Unser Motto lautet: Act for human progress by protecting what matters.

Dieser Artikel wurde erstveröffentlicht von VersicherungsPraxis, Doppelausgabe 12/2021+01/2022.

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