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Ressourcen & Tools

Von

Underwriting Manager für Cyber bei AXA XL. Sie ist zuständig für Deutschland, Österreich und die CSEE-Region.

Die traditionell eher mit Schutzhelmen, Bauplänen und schweren Maschinen assoziierte Baubranche befindet sich im digitalen Wandel. Wie viele andere Wirtschaftszweige sind auch Bauunternehmen zunehmend auf moderne Technologien angewiesen, um ihre Prozesse zu optimieren, ihre Effizienz zu steigern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Dieser digitale Wandel geht jedoch mit einer Reihe von Cyberrisiken einher, die verheerende Folgen haben können, wenn sie nicht angemessen gemanagt werden.

Die digitale Evolution des Bauwesens

Seit einigen Jahren setzt die Baubranche mit zunehmender Geschwindigkeit auf digitale Lösungen. Der Einsatz von BIM (Building Information Modeling), cloudbasierten Projektmanagementplattformen, Drohnen, IoT-Sensoren („Internet of Things“) und anderen fortschrittlichen Technologien ist aus der Praxis der Bauunternehmen nicht mehr wegzudenken. Diese Werkzeuge bieten enorme Vorteile: Sie verbessern die Zusammenarbeit, reduzieren Projektverzögerungen und optimieren das Ressourcenmanagement.

Die zunehmende digitale Vernetzung von Bauunternehmen macht diese jedoch auch anfälliger für Cyberangriffe. Die Integration von Technologie in physische Prozesse ‒ wie automatisierte Maschinen oder IoT-fähige Baustellen ‒ schafft neue Angriffsflächen, die Hacker ausnutzen können.

Häufige Cyber-Bedrohungen im Baugewerbe

Obwohl die Cyberrisiken im Baugewerbe denen anderer Branchen ähneln, können bestimmte Bedrohungen aufgrund der Art der Geschäftstätigkeit besonders ausgeprägt sein. Hier sind einige der häufigsten Cyberrisiken, denen Bauunternehmen ausgesetzt sind:

Ransomware-Angriffe:

Ransomware-Angriffe können den Betrieb eines Bauunternehmens vollständig lahmlegen, was zu Projektverzögerungen und erheblichen finanziellen Verlusten führen kann. Der Zugriff auf digitale Projektmanagementsysteme, Konstruktionsdateien und andere wichtige Daten ist für jedes Bauunternehmen unerlässlich. Wenn diese Ressourcen blockiert oder kompromittiert werden, kann dies unmittelbare und kostspielige Folgen haben.

Phishing und Social Engineering:

Phishing-Angriffe, bei denen Cyberkriminelle Mitarbeitende dazu verleiten, vertrauliche Daten preiszugeben oder Schadsoftware herunterzuladen, sind in allen Branchen weit verbreitet. In der Baubranche kann die Verteilung der Mitarbeitenden auf verschiedene Projektstandorte die Wirksamkeit von Phishing-Angriffen begünstigen. Eine harmlos aussehende E-Mail kann zum Eindringen in die internen Systeme eines Unternehmens führen und es den Angreifern ermöglichen, Daten zu stehlen, Malware zu installieren oder Geld abzuschöpfen. Social-Engineering-Angriffe stellen ebenfalls eine Bedrohung dar, da Angreifer sich als Führungskräfte, Kunden oder Partner ausgeben können, um Mitarbeitende dazu zu bringen, vertrauliche Informationen preiszugeben oder betrügerische Zahlungen zu autorisieren.

Schwachstellen in der Lieferkette:

An Bauprojekten sind häufig zahlreiche Akteure beteiligt, darunter Subunternehmer, Hersteller und Lieferanten. Mit der Länge der Lieferkette steigt auch das Risiko von Cyber-Attacken. Ein Angreifer, der es auf einen weniger gesicherten Subunternehmer abgesehen hat, könnte diese Schwachstelle als Einfallstor in die Systeme des größeren Unternehmens nutzen. Je mehr Parteien an einem Projekt beteiligt sind, desto mehr Möglichkeiten haben Hacker, Schwachstellen in der Lieferkette auszunutzen. So kann es beispielsweise vorkommen, dass Angreifer die Systeme von Software- oder Hardwarelieferanten für Bauunternehmen kompromittieren, indem sie Schadprogramme oder „Hintertüren“ in die Systeme einschleusen, die dann an das Bauunternehmen weitergegeben werden.

Angriffe auf vernetzte Geräte:

Das Aufkommen von IoT-fähigen Geräten wie Drohnen, Sensoren und automatisierten Anlagen hat die Arbeitsweise auf Baustellen erheblich verändert. Diese Geräte sammeln wertvolle Daten und ermöglichen die Überwachung des Baufortschritts in Echtzeit. Der sichere Betrieb vieler IoT-Geräte ist jedoch sehr schwierig, was sie zu leichten Angriffszielen macht. Sobald solche Geräte kompromittiert sind, können Angreifer Zugang zu sensiblen Projektdaten erhalten, den Betrieb stören oder sogar physischen Schaden anrichten, indem sie die Geräte manipulieren.

Datenschutzverletzungen

Bauunternehmen verfügen über große Mengen an sensiblen Informationen, darunter Konstruktionspläne, Finanzdaten, Kundenverträge und Personalakten. Durch eine Datenschutzverletzung können Unbefugte in den Besitz dieser Informationen gelangen, was zu Rufschädigung, Haftungsansprüchen und finanziellen Verlusten führen kann. Datenschutzverletzungen können durch schwache Netzwerksicherheit, unzureichende Datenverschlüsselung oder menschliches Versagen, wie z. B. das Senden sensibler Informationen an die falsche Person, entstehen.

Doch was macht den Bausektor zu einem attraktiven Ziel von Cyber-Kriminellen?

Das Baugewerbe mag zwar nicht als naheliegendes Ziel für Cyber-Kriminelle erscheinen, doch mehrere Faktoren machen es attraktiv:

Hohe Finanztransaktionen

Bauprojekte sind oft mit hohen Finanztransaktionen verbunden, was Bauunternehmen zu lukrativen Zielen für Ransomware und Betrug macht.

Komplexe Lieferketten

Die Beteiligung zahlreicher Akteure ‒ Subunternehmer, Hersteller und Zulieferer ‒ schafft zahlreiche potenzielle Einfallstore für Angreifer.

Kritische Infrastruktur

Viele Bauunternehmen arbeiten an kritischen Infrastrukturprojekten, wie Brücken, Autobahnen oder gar Kraftwerken. Cyberangriffe auf solche Projekte können weitreichende Folgen haben und machen sie zu attraktiven Zielen für internationale Akteure, Terroristen oder politisch motivierte Hacker.

Angriffe können weitreichende Auswirkungen haben

Ein erfolgreicher Cyberangriff auf ein Bauunternehmen kann sich auf vielfältige Weise massiv auswirken. Hier einige Beispiele:

Projektverzögerungen

Cyberangriffe können Projektmanagementsysteme stören, Zeitpläne verzögern und den Baufortschritt zum Stillstand bringen. In einer Branche, in der Verzögerungen zu erheblichen finanziellen Vertragsstrafen führen können, können die Folgen verheerend sein.

Verpasste Ausschreibung

Für Bauunternehmer ist eine verpasste Ausschreibung eine verpasste Chance. Mögliche Systemausfälle, Datenverluste und Reputationsschäden infolge eines Cyberangriffs können die Vorbereitung und Einhaltung von Abgabefristen beeinträchtigen. Wichtige Dokumente und Preisinformationen können unzugänglich werden, und es kann schwierig sein, die erforderlichen Compliance-Materialien zu erhalten, so dass es unmöglich wird, rechtzeitig ein gültiges Angebot einzureichen.

Finanzielle Verluste

Neben den unmittelbaren Kosten für Lösegeldzahlungen oder Datenwiederherstellungsmaßnahmen können Bauunternehmen auch mit Umsatzverlusten, Anwaltskosten und behördlichen Geldbußen konfrontiert sein. Wenn sich ein Projekt aufgrund eines Cyberangriffs verzögert, können Kunden wegen Vertragsbruch klagen.

Reputationsschaden

In einer wettbewerbsorientierten Branche ist das Ansehen eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung, und ein angeschlagener Ruf lässt sich nur schwer wiederherstellen. Eine Datenschutzverletzung oder ein anderer Cyber-Vorfall kann das Vertrauen von Kunden und Partnern untergraben und zu einem Wegfall zukünftiger Aufträge führen.

Probleme bei der Einhaltung von Vorschriften

Mit der Verschärfung der Cybersicherheitsvorschriften müssen Bauunternehmen mit Geldbußen oder anderen Strafen rechnen, wenn sie die Datenschutzgesetze nicht einhalten. Wenn es beispielsweise um die Verarbeitung personenbezogener Daten geht, müssen Bauunternehmen Vorschriften wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Europa oder den California Consumer Privacy Act (CCPA) in den USA einhalten.

Erarbeitung einer Cybersicherheitsstrategie

Aufgrund der Vielzahl der Risiken sollten Bauunternehmen unbedingt eine umfassende Cybersicherheitsstrategie entwickeln. Zu den wichtigsten Schritten gehören:

Schulung der Mitarbeitenden

Eine umfassende Schulung der Mitarbeitenden zu den besten Praktiken im Bereich der Cybersicherheit ist unerlässlich, z.B. zur Erkennung von Phishing-Versuchen, zur Verwendung sicherer Passwörter und zum Schutz sensibler Daten. Gut geschulte Mitarbeitende sind die erste Verteidigungslinie gegen Cyberbedrohungen.

Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen

Mithilfe regelmäßiger Sicherheitsüberprüfungen können Schwachstellen in Unternehmenssystemen erkannt werden, bevor Angreifer sie ausnutzen können. Dabei sollten sowohl interne Systeme als auch die Systeme wichtiger Geschäftspartner und Subunternehmer überprüft werden.

Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)

Durch die Einführung einer mehrstufigen Authentifizierung für alle Mitarbeitenden und Geschäftspartner kann das Risiko eines unbefugten Zugriffs auf Unternehmenssysteme erheblich gesenkt werden.

Datenverschlüsselung

Sensible Daten sollten bei der Speicherung und Übertragung verschlüsselt werden, um sicherzustellen, dass Angreifer sie nicht einfach lesen oder verwenden können, selbst wenn sie Zugriff auf die Daten erhalten.

Notfallplanung 

Bauunternehmen sollten Notfallpläne erstellen und regelmäßig aktualisieren. Aus diesen Plänen sollte hervorgehen, wie das Unternehmen auf verschiedene Cyber-Vorfälle, einschließlich Ransomware-Angriffen, Datenschutzverletzungen und Insider-Bedrohungen, reagieren wird.

Cyberversicherung

Diese Form der Versicherung hilft Unternehmen, sich gegen Risiken im Zusammenhang mit Cyberkriminalität und Datenschutzverletzungen abzusichern. Sie kann die mit einer Datenschutzverletzung verbundenen Kosten abdecken, z. B. Benachrichtigungskosten, Datenwiederherstellungskosten, Schadenersatz, Anwaltskosten und andere Kosten, die mit der Bewältigung einer Sicherheitsverletzung verbunden sind. Darüber hinaus wird häufig Unterstützung bei Cyberangriffen wie Ransomware oder Phishing angeboten.

Angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Bauwirtschaft kann die Bedeutung der Cybersicherheit nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Technologie bietet enorme Vorteile, bringt aber auch neue Risiken mit sich, die sorgfältig gehandhabt werden müssen. Durch das Verständnis der branchenspezifischen Bedrohungen und das Ergreifen proaktiver Maßnahmen zu deren Eindämmung, einschließlich des Abschlusses einer maßgeschneiderten Cyber-Versicherung, die bereits heute verfügbar ist, können Bauunternehmen ihre Vermögenswerte, ihren Ruf und ihre Geschäftsergebnisse in einer zunehmend feindlichen Cyber-Landschaft schützen.


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