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Ressourcen & Tools

Von

Senior Underwriter-Energy, AXA XL

Nach Angaben von BloombergNEF (BNEF) „betrugen die weltweiten Investitionen in die sogenannte Energiewende im Jahr 2021 insgesamt 755 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von 27 % gegenüber 2020. Erneuerbare Energien, zu denen Wind- und Solarenergie sowie andere regenerative Energiequellen gehören, stellen weiterhin den größten Investitionsbereich dar und erreichten im Jahr 2021 einen Rekordwert von 366 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht“¹. 

Stark sinkende Kosten haben bei dieser Entwicklung eine wichtige Rolle gespielt. Die Internationale Energieagentur (IEA) wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Dank der raschen technologischen Verbesserungen und Kostensenkungen ein Dollar, der heute für den Einsatz von Windkraft und Photovoltaik (PV) ausgegeben wird, viermal mehr Strom erzeuge als ein Dollar, der vor zehn Jahren für dieselben Technologien ausgegeben worden sei.

Steile Lernkurve

Hier kommt ein bekanntes Muster zum Tragen: Während die Nachfrage nach neuen Technologien steigt, führen Verbesserungen in der Produktion und laufende technologische Innovationen zu niedrigeren Kosten und höherem Nutzen. Solche Bedingungen sind in der Regel auch selbstverstärkend. Wenn die Kosten weiter sinken und sich mehr Innovationen durchsetzen, entsteht ein positiver Kreislauf, in dem sich die neuen Technologien von der Peripherie zum Mainstream entwickeln.

Allerdings sind solche Prozesse nicht immer Selbstläufer. Im Falle der erneuerbaren Energien stellt die Entwicklung eines im Grunde neuen Marktsegments eine Mischung aus Chancen und Herausforderungen dar.

Für Versicherer wie É«¶à¶àÊÓÆµliegen die Chancen darin, die ehrgeizigen Pläne unserer Kunden zu unterstützen, mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Gleichzeitig stehen wir auch vor großen Herausforderungen, wenn wir den Übergang zu nachhaltigeren Energiequellen ermöglichen wollen.

So mussten die Versicherer im Energiesektor in den letzten fünf Jahren auf der Grundlage begrenzter historischer Daten Deckungen für immer komplexere und teurere Anlagen entwickeln, die teilweise in naturkatastrophengefährdeten Gebieten liegen. Ebenso mussten sich Risikoingenieure mit neuen Bauweisen und Systemen vertraut machen. Schadenexperten eigneten sich das nötige Spezialwissen an, um gedeckte Schäden schnell und effizient regulieren zu können.

Ein weiteres bekanntes Muster

Die Erfahrungen in diesem Versicherungsmarkt weisen ein weiteres bekanntes Muster auf. Wenn sich neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben – vor allem solche in der Größenordnung des Marktes für erneuerbare Energien – bieten die Versicherer anfänglich oft höhere Kapazitäten zu niedrigeren Prämien und mit weniger strikten Bedingungen an. 

Und dann kommt es zu den ersten Schäden…
 
Zu den häufigsten Schäden im Bereich der erneuerbaren Energien gehören:

  • Beschädigungen an On- und Offshore-Windkraftanlagen durch Brände oder Blitzschlag
  • Maschinenbruch
  • Schäden im Zusammenhang mit Exportkabeln bei Offshore-Windparks sowie allgemeine Risiken, die mit dem Betrieb auf See verbunden sind
  • Beschädigungen oder Zerstörung von Solarmodulen durch schwere Stürme mit starkem Wind und/oder Hagel

 

Da es sich hierbei um Umsatz generierende Anlagen handelt, müssen die Kunden mit Verlusten durch Betriebsunterbrechungen rechnen, wenn ihre Einrichtungen aufgrund von Ausrüstungsschäden offline sind. Angesichts der langen Vorlaufzeiten, die für die Reparatur bzw. den Ersatz von Spezialkomponenten erforderlich sind, können die Auswirkungen erheblich sein. Darüber hinaus haben die pandemiebedingten Verzögerungen von Lieferketten ihren Teil zu den Verlusten durch Betriebsunterbrechungen beigetragen (dies gilt nicht nur für den Energiesektor).

Ein oft gravierenderes Problem betrifft die elektrischen Umspannwerke. Wenn beispielsweise einige wenige Windturbinen oder Solarpaneelen beschädigt werden, sind die finanziellen Auswirkungen in der Regel nicht allzu groß. Wenn jedoch Umspannwerke betroffen sind und der Strom von unbeschädigten Turbinen oder Solarpaneelen nicht in die Stromnetze eingespeist werden kann, können die Verluste dieser Betriebsunterbrechung schnell in die Millionen gehen, wenn nicht sogar in zweistellige Millionenhöhe.

Wenn die Versicherer mit zunehmenden Schäden konfrontiert werden, könnten sie natürlich damit beginnen, ihre Kapazitäten zu senken, die Prämien zu erhöhen und striktere Bedingungen einzuführen, z. B. in Form von höheren Selbstbeteiligungen. In der Zwischenzeit könnte es für Kunden immer schwieriger werden, einen angemessenen Versicherungsschutz zu erschwinglichen Tarifen zu bekommen.

Unterstützung beim Übergang 

Die oben beschriebene Entwicklung entspricht in etwa dem Zeitraum von 2014 bis 2021. Kurz gesagt, der Versicherungsmarkt für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien war für Versicherer und Kunden eine Herausforderung.

Ungeachtet dessen ist die Umstellung des globalen Energiesystems auf nachhaltigen Energiequellen zwingend erforderlich, da sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse immer mehr verdichten. Regierungen, Energieunternehmen, Investoren, der Unternehmenssektor und die Verbraucher leisten alle ihren Beitrag. Die Regierungen passen die rechtlichen Rahmenbedingungen an, um Investitionen in erneuerbare Energieprojekte zu fördern. Viele etablierte Energieunternehmen haben sich ehrgeizige Ziele für die Umstellung ihres Portfolios auf erneuerbare Energiequellen gesetzt. Und die Nachfrage von Unternehmen und Verbrauchern nach sauberem Strom verleiht dem Ganzen noch mehr Schwung.

Auch É«¶à¶àÊÓÆµunterstützt diesen Wandel weiterhin. Wir verfügen bereits über ein umfangreiches, ausgewogenes Portfolio von Onshore-Windparks sowie ein wachsendes Portfolio von Offshore-Windparks und Solaranlagen. Auch wenn die letzten Jahre eine betriebswirtschaftliche Herausforderung waren, haben wir durch die gemachten Erfahrungen gelernt. Wir verfügen nun über ein fundiertes Verständnis und Fachwissen bezüglich der verschiedenen Arten erneuerbarer Energien.

Ich möchte das Engagement von É«¶à¶àÊÓÆµim Bereich der erneuerbaren Energien hervorheben und gleichzeitig darauf hinweisen, dass sich diese Technologien und die damit verbundenen Risiken ständig weiterentwickeln, da sie verbessert, erweitert und effizienter gemacht werden. Daher werden auch wir weiterhin potenzielle Chancen sorgfältig prüfen und eng mit Kunden und Maklern zusammenarbeiten, um relevante, bezahlbare Lösungen zu entwickeln. Und wir werden innovativ sein! Einige Kunden könnten beispielsweise kosteneffizient von parametrischen Deckungen profitieren, durch welche die Verluste, die durch zu geringe Sonnenstrahlung oder ausbleibendem Wind entstehen, gemindert werden. Solche Konzepte bietet beispielsweise AXA Climate – eine auf diese Programme spezialisierte Einheit der AXA Gruppe.

Abschließend möchte ich auf die Auswirkungen des derzeitigen makroökonomischen Umfelds auf unsere bestehenden und potenziellen Kunden hinweisen. Vor allem der fortdauernde Krieg in der Ukraine und die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie sorgen für ein weitgehend inflationäres Umfeld. Unternehmen und Verbraucher müssen weltweit mit höheren Preisen zurechtkommen.

In diesem inflationären Klima sollten die Kunden außerdem ihre Versicherungssummen bei der Vertragserneuerung sorgfältig überprüfen und aktualisieren. Dies kann nicht genug betont werden. Denn wenn ein Vermögenswert für weniger als seinen aktuellen Wiederbeschaffungswert versichert ist, kann im Falle einer Beschädigung oder Zerstörung die „Average Clause“ zur Anwendung kommen, so dass der Kunde aufgrund einer Unterversicherung nur für einen Teil der Versicherungssumme entschädigt wird. Mit anderen Worten: In einem inflationären Umfeld besteht für Kunden, die ihre Vermögenswerte nicht aktualisieren, ein stark erhöhtes Unterversicherungsrisiko.

 



¹Artikel von BloombergNEF, Global Investment in Low-Carbon Energy Transition Hit $755 Billion in 2021 | BloombergNEF (bnef.com) Zugriffsdatum 1.02.2023


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