
Alle lieben sie: Pandabären!
January 12, 2018
Von $name
Vielleicht ist es das niedliche, runde Gesicht mit den charakteristischen schwarzen Augen und Ohren. Oder ihre sanfte Art. Oder ihr entspannter Lebensstil. Mal Hand aufs Herz: Wer mag keine Pandas?
Aufgrund ihrer universellen Anziehungskraft begann die chinesische Regierung in den 50er-Jahren damit, ausgewählten Ländern Pandabären anzubieten. Das vielleicht berühmteste Beispiel für die sogenannte „Panda-Diplomatie“ waren die beiden Pandabären, Ling-Ling und Hsing-Hsing, die China 1972 im Anschluss an den historischen Besuch Richard Nixons schenkte.
Wussten Sie schon…?
Der Große Panda ist ein „echter“ Bär und gehört zur Familie der Ursidae. Der kleinere Rote Panda, der ebenfalls im Südwesten Chinas beheimatet ist, ist der einzige lebende Vertreter der Familie der Katzenbären (Ailuridae).
Gute Neuigkeiten
China bietet – mit einigen Auflagen – auch weiterhin verschiedenen Ländern Pandas an. Und wenn dies geschieht, sind das gute Neuigkeiten.
Für die chinesische Regierung ist es eine Gelegenheit, sich selbst als freundschaftlich verbundener Partner anderer Länder zu zeigen. Und bei der Ankunft der Pandas in ihrer neuen Heimat – es ist immer ein Pärchen, so dass die Chance auf Nachwuchs besteht – werden sie in der Regel von den Staatsoberhäuptern Chinas und des Gastlandes begrüßt. Diese Anlässe können harmonischen Beziehungen zwischen den Staats- und Regierungschefs nur förderlich sein.
Dies kommt zudem den Bemühungen Chinas um die Wiederherstellung des Panda-Bestands zugute, denn die Tiere werden nicht verschenkt, sondern sind eine bezahlte Leihgabe. Die Zoos zahlen derzeit USD 1 Mio. pro Jahr für dieses Privileg, wobei die Gelder in die Erhaltungs- und Zuchtprogramme Chinas fließen.
Wussten Sie schon…?
Durch umfassende Bestandserhaltungsmaßnahmen und immer erfolgreichere Zuchtprogramme in Gefangenschaft ist die Zahl der Pandabären wieder gestiegen. Schätzungen zufolge leben heute etwa 1900 Bären in freier Wildbahn und weitere 300 in Gefangenschaft; ihr Erhaltungszustand wurde 2016 von „bedroht“ in „potenziell bedroht“ zurückgestuft.
Und da Pandabären so beliebt sind, ist es kein Wunder, dass sie bei Zoos auf der ganzen Welt sehr begehrt sind. Pandabären ziehen Besucher an: Über zwanzigtausend Menschen wollten Ling-Ling und Hsing-Hsing allein an ihrem ersten offiziellen Tag im National Zoo in Washington D.C. sehen und geschätzte 1,1 Millionen Besucher kamen im ersten Jahr nach ihrer Ankunft in den USA, um die Tiere zu bewundern.
Und letztlich ist es auch eine gute Sache für die Pandas selbst. Die Chinesen bieten nur in Gefangenschaft geborene Pandas als Leihgabe und es ist zweifelhaft, ob diese in Gefangenschaft gezüchteten Tiere in freier Wildbahn überleben könnten. Hinzu kommt, dass Pandabären keine besonders geselligen Tiere sind: am liebsten verbringen sie ihren Tag alleine beim Bambusfressen. Außerdem sind ihre Gehege sehr groß und gut ausgestattet – eine weitere von der chinesischen Regierung auferlegte Bedingung.
Auch Deutschland hat seit Mitte 2017 zwei Pandas zu Gast. Meng Meng und Jiao Qing – zu Deutsch „Träumchen“ und „Schätzchen“ – wurden von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im neuen, EUR 9 Mio. teuren Pandagehege im Berliner Zoo willkommen geheißen. In Presseberichten wurde das Ereignis als eine willkommene Ablenkung von den weitaus schwierigeren Herausforderungen beschrieben, denen sich Deutschland und China gegenübersehen. Der Berliner Zoo erhofft sich dagegen stark steigende Besucherzahlen.
Die Pandas selbst schienen – ganz nach Panda-Art – von dem ganzen Rummel um ihre Ankunft völlig unbeeindruckt.
Ein wertvolles Gut
Auch wenn die Formulierung etwas unpassend erscheint, sind diese niedlich aussehenden Tiere auch ein wertvolles Anlagegut. Für die Gastländer und Zoos, die Pandas von der chinesischen Regierung leihen, sind damit beachtliche Investitionen verbunden. Insbesondere Zoos entwickeln häufig ausgeklügelte Marketingkampagnen rund um ihre Pandabären in der Hoffnung, dass ein Anstieg der Besucherzahlen die Kosten für die Fütterung und Unterbringung der Tiere zuzüglich der jährlich an China zu zahlenden Leihgebühr deckt.
Deshalb schließen viele Zoos für ihre Pandabären eine Transport- und In-Situ-Versicherung ab.
XL Catlin ist einer der führenden Versicherer in diesem Bereich. Wir sichern Zoos gegen das Risiko ab, dass die Pandabären beim Transport oder während ihres Aufenthalts im Zoo verletzt werden oder versterben. Und tritt der erfreuliche Fall ein, dass Pandas Nachwuchs bekommen, versichern wir auch die Jungen ab einem Lebensalter von sechs Monaten.
Wussten Sie schon …?
Baby-Pandas sind winzig und brauchen viel Zeit und Pflege, um zu wachsen. Sie fangen erst mit etwa 75 Tagen an zu krabblen. Etwa die Hälfte aller Geburten sind Zwillingsgeburten. In freier Wildbahn würde sich die Mutter nur um eines der Jungen kümmern; das andere würde sterben. In Gefangenschaft helfen die Tierpfleger der Mutter, sich um beide Babys zu kümmern, so dass die Überlebensrate inzwischen bei fast 100 Prozent liegt.
Insbesondere die Absicherung von Transportrisiken nimmt stark zu, da immer mehr Zoos und Aquarien Tiere austauschen, wobei es insbesondere um die Zucht bedrohter und potenziell bedrohter Arten geht.
Wachsende Nachfrage
XL Catlin ist auch einer der weltweit führenden Versicherer von Tieren in Zoos und Aquarien. Während ein Großteil unseres Nutztier-Portfolios die Absicherung von Handelsgeschäften und Pferden umfasst, macht die Versicherung „exotischer“ Tiere in Zoos und Aquarien ebenfalls einen nicht bemerkenswerten Teil unseres Bestands aus.
So haben wir erst vor kurzem den Transport eines 3,5 Meter großen Sägefischs von Asien in den Nahen Osten versichert – dies sind die Fische mit der langen, schmalen und mit scharfen Zähnen besetzten Nasenverlängerung. Wir haben aber auch schon Giraffen, Wölfe, Elefanten, Delfine und Pinguine versichert.
Insbesondere die Absicherung von Transportrisiken nimmt stark zu, da immer mehr Zoos und Aquarien Tiere austauschen, wobei es insbesondere um die Zucht bedrohter und potenziell bedrohter Arten geht.
Fortschritte bei den Transportmöglichkeiten haben diesen Austausch ebenfalls erleichtert. Beispielsweise bieten mehrere internationale Fluggesellschaften speziell für den Tiertransport ausgestattete Frachträume an. Auch besitzen einige große Flughäfen bereits eigene Terminals für die Unterbringung von Hunden, Katzen, Pferden, Fischen und Zootieren wie Pandas, Tiger und Pinguine. Der Frankfurter Flughafen verfügt z.B. über eine „Animal Lounge“, die jährlich eine wahre Arche Noah an Tieren abfertigt.
Neue Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem sicheren Transport der verschiedenen Tierarten in Verbindung mit Fortschritten bei der Gestaltung von Transportboxen haben zu einer erheblichen Verringerung des Stressrisikos für die Tiere gesorgt. Für den Transport des Sägefischs war z.B. ein ungewöhnlich großes, belüftetes Becken nötig.
Obgleich die meisten Transporte problemlos verlaufen, ist die Beförderung dieser oft sehr wertvollen Tiere an ihren neuen Heimatort nach wie vor mit vielen Herausforderungen verbunden. Das Wissen um mögliche Gefahren und der Einsatz eines erfahrenen Transport-Support-Teams sind für eine wirksame Absicherung des Risikos unverzichtbar.
Meng Meng und Jiao Qing flogen beispielsweise direkt von Chengdu nach Berlin, und dies in speziell ausgestatteten Boxen mit jeder Menge Proviant und unter den wachsamen Augen zweier Tierpfleger aus Chengdu und des Chefveterinärs des Berliner Zoos. Während der zwölfstündigen Reise sollen sie genau das getan haben, was Pandas am liebsten tun: Sie fraßen Bambussprossen und -blätter.
Wussten Sie schon …?
Pandas verbringen etwa 16-18 Stunden pro Tag mit Fressen und nehmen circa ein Drittel ihres Körpergewichts an Bambus auf; davon verdauen sie allerdings nur die in etwa einer Stunde aufgenommene Menge an Bambus.
Robert Heinzl ist ein Class Underwriter in XL Catlins Team für Equine, Livestock and Aquaculture-Versicherungen in London. Zu erreichen ist er unter robert.heinzl@xlcatlin.com.
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